LPG-Tanks im Kofferraum rufen bei vielen Personen irrationale Bedenken um ihre Sicherheit bei der Benutzung hervor. Die durch Gerüchte und Unwissenheit ausgelöste Angst macht eine sachliche Diskussion oft unmöglich. Es ist an der Zeit die Emotionen, um eine mit Gas gefüllte Flasche in den Griff zu bekommen.
Woher kommt aber der Gedanke?
Negative Assoziation im Zusammenhang mit LPG entstehen aus vielen Gründen. Erstens: ein großer Tank unter der Kofferraumklappe „sticht“ ins Auge. Wenn der Benzintank an gleicher Stelle läge, wäre die Wirkung bestimmt ähnlich. Zweitens: man denkt schnell an eine haushaltsübliche Propan-Butan-Gasflasche, die – wie wir manchmal in den Medien hören – Schaden einrichten können (wenn auch meistens durch Nutzer verschuldet). Drittens: in denselben Medien hört man, wenn auch sporadisch, über die tragischen Folgen von Unfällen, an denen Gasautos beteiligt waren, und bei denen angeblich der Gasbehälter explodiert ist. Allerdings ist kaum jemand in der Lage, einen konkreten Fall zu nennen. Auf der Jagd nach Schlagzeilen wartet niemand auf das Gutachten von Sachverständigen, und selbst wenn es nach einigen Tagen oder Wochen irgendwo erscheint, erinnert sich keiner mehr an den Unfall. Daher die verbreitete, wenn auch falsche Überzeugung, dass fast 2,8 Millionen Autofahrer eine höchst gefährliche Ladung mit sich führen.
Crashtest extrem: Explodieren Gas-Autos?
Fakten
Nach allen bekannten Informationen kann es viel einfacher zum Leck bei einem Benzintanks kommen, der üblicherweise aus Kunststoff hergestellt ist und über kein Sicherheitssystem verfügt als bei einem LPG-Tank. In einem solchen Tank gibt es ein so genanntes Multiventil, welches den Gasfluss steuert und überwacht. Ein Multiventil setzt sich wie folgt zusammen:
- Befüllungsventil (mit Füllstandsbegrenzer, der ein Betanken über 80% des geometrischen Volumens nicht erlaubt),
- Arbeitsventil, elektrisch gesteuert, öffnet, sobald die Gasanlage zugeschaltet wird,
- Sicherheitsventil, unterbricht den Gasfluss, wenn die Auströmgeschwindigkeit über der Norm liegt,
- Überdruckventil, lässt Gas nach außen kontrolliert ab, wenn der Druck innen gefährlich ansteigt.
Das ist aber nicht alles: wenn der Druck im Tank bei einem Autobrand so ansteigt, dass das Sicherheitsventil allein nicht reicht, greift zusätzlich die Schmelzsicherung, auch Brandventil genannt. Bei zu hoher Temperatur schmilzt sie und leitet das zu stark komprimierte Gas unter das Auto. Damit ein Tank verkauft werden darf, muss er mit einem Multiventil ausgestattet sein, das alle oben genannten Elemente besitzt.
Außerdem schreiben die Vorschriften weitere Bedingungen vor, von denen eine Zulassung eines beliebigen LPG-Behälter abhängt. Es sind Zufalltests, die immer per Los pro Behältercharge durchgeführt werden. Die Vorschriften sehen sehr anspruchsvolle Proben vor um die Sicherheit für die spätere Nutzung zu garantieren. Sie sehen wie folgt aus:
- Test von Material und Fugen: aus den per Zufall gewählten Behältern nimmt man Proben für die Qualitätsüberprüfung. Außerdem nimmt man das fertige Produkt und bestrahlt es mit Röntgenstrahlen, um eventuelle Fehler zu entdecken,
- Bersttest: einer von 500 produzierten Behältern wird bis zum Zerbersten gefüllt. Auf diese Art und Weise erhält man Informationen über die Qualität und Beständigkeit der Fugen und der Materialien sowie über die Sicherheitsreserve. Die Vorschriften sehen einen Druck von etwa 67 Bar beim Bersten (der Arbeitsdruckim Behälter beträgt 5-17 Bar stand, abhängig von den Bedingungen). Behälter von führenden Marken halten bis 110-120 Bar stand. Während des Tests wird gemessen, wie schnell und stark sich ein Behälter ausdehnt bis er explodiert.
- Feuertest: der mit Gas gefüllte Behälter wird ins Feuer mit einer Flammentemperatur über 600° C gelegt. Im Behälter werden davor Wärme und Drucksensoren installiert. Der Behälter soll sich mithilfe seiner Sicherheitssysteme entleeren, aber nicht zerbersten. Unter den richtigen Bedingungen wird das Gas aus dem Behälter kontrolliert ausströmen und verbrennen. Nur beim Bestehen beider Tests (Berst- und Feuertest) erhält der Produzent die Zulassung für den jeweiligen Behälter.
Wenn Sie weitere Fragen zu der Sicherheit haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren! Wir sind für Sie jederzeit da!